Bürogebäude Schweighof
Objekt: Bürogebäude Schweighof
Adresse: Schweighof, Kriens
Architekten: Lüscher Bucher Theiler Architekten, Luzern
Planung und Bauzeit: 2014-2018
Objekt: Bürogebäude Schweighof
Adresse: Schweighof, Kriens
Architekten: Lüscher Bucher Theiler Architekten, Luzern
Planung und Bauzeit: 2014-2018
Eine präzise, feine Rasterstruktur bestehend aus tragenden Beton-Elementen umspannt den siebengeschossigen Quader des Bürogebäudes, und verleiht dem Gebäude am Eingang in den Schweighofpark eine angemessene Identität und Präsenz. Der Zugang befindet sich in der öffentlichen Arkade, die den Fussgänger von der Ringstrasse ins Innere des Areals führt.
Quelle:http://www.lbta.ch/infrastruktur/wohnueberbauung-schweighof-kriens/
Publikation: Architektur + Technik
Objekt: Zentrumsbau Schweighofplatz
Adresse: Schweighofplatz 1, Kriens
Architekten: Josef G. Zangger GmbH
Bauzeit: 2018 - 2020
Ein Neubau im Krienser Quartier Schweighof ist ganz auf das Wohnen im Alter ausgerichtet. Die Stadt Kriens, die Heime Kriens AG, die Spitex Kriens und die Schweighofpark AG haben das Projekt «Wohnen im Alter» gemeinsam entwickelt und nach neusten Erkenntnissen für Wohnen im Alter konzipiert. Ein Neubau im Krienser Quartier Schweighof wird ganz auf das Wohnen im Alter ausgerichtet. Die Stadt Kriens, die Heime Kriens AG, die Spitex Kriens und die Schweighofpark AG haben das Projekt «Wohnen im Alter» gemeinsam entwickelt und nach neusten Erkenntnissen für Wohnen im Alter konzipiert.
Das Gebäude besteht aus dem Erdgeschoss mit Bistro, Gemeinschaftsraum und dem Stützpunkt der Spitex. Im ersten Obergeschoss befinden sich drei Pflegewohngruppen mit je sieben Pflegeplätzen. Im zweiten Obergeschoss sind zwei Alters-Wohngemeinschaften mit je sechs Zimmern (Clusterwohnungen) untergebracht. Im restlichen Teil des zweiten Obergeschosses und im dritten bis fünften Obergeschoss befinden sich 44 Wohnungen mit Dienstleistungen. Das Dachgeschoss hat zwei Attikawohnungen, eine Gemeinschaftsterrasse mit Bewegungs- und Aufenthaltsbereiche in einer belebten Gartenlandschaft sowie einen Gemeinschaftsraum.
Der Zentrumsbau hat eine Stahlbetonskelettbauweise. Das Erdgeschoss ist teilweise freigespielt, so dass eine klare Sichtverbindung zwischen dem Platz und dem östlichem Gebietsteil entsteht. Die Aussenhaut wird bis ins Attikageschoss in Holz ausgeführt. Die unterschiedlichen Nutzungen auf den Geschossen zeichnen sich mit den eingebauten Loggien auf der Fassade ab.
Quellen und weitere Links:
Objekt: Lukaskirche
Adresse: Morgartenstrasse 16, Luzern
Architekten: Möri & Krebs
Bauzeit: 1934/35
Umbau 1980/81: Ivo Musar, Musar Architekten AG
Steht seit 2013 unter kantonalem Denkmalschutz
Die Lukaskirche ist Teil des Lukaszentrums, bestehend aus den drei Baukörpern Glockenturm, Kirche mit Gemeindesaal und Gemeindehaus. Die drei Kuben wurden additiv zu einem Ganzen verbunden. In seinen klaren, geometrischen Formen und der schnörkellosen, praktischen Bauweise mit Eisenbeton lässt sich die Kirche dem neuen Bauen zuordnen. Andererseits ist der traditionelle Hintergrund der Architekten Möri&Krebs in der neoklassizistisch anmutenden Monumentalität von Kirchturm und Freitreppe noch spürbar.
Im Wettbewerb von 1924 sollte die Kirche und das Gemeindehaus zu einem einfachen, würdigen und monumental wirkenden Bauwerk vereinigt werden. Es gab vier Siegerprojekte im historischen Baustil und tendenziell monumental, aber sie waren zu teuer, was den Baubeginn um Jahre verzögerte. In den 1930 er Jahre nahm die Kirchgemeinde das Bauprojekt wieder auf, weil die Raumnot in der Matthäuskirche zu akut war. Die Raumbedürfnisse wurden jedoch nach unten angepasst - es gab mittlerweile in verschiedenen Nachbar-Gemeinden reformierte Kirchen. Dadurch konnten die Sitzplätze in der Kirche und Gemeindesaal drastisch reduziert werden. 1932 sollte das Architekturbüro Möri&Krebes die Machbarkeit innerhalb eines gegebenen Kostenrahmens prüfen. Sie entwickelten Vorschläge für eine Kirche mit separatem Gemeindehaus. Der Gemeindesaal soll unter dem Kirchenraum liegen und eine monumentale Freitreppe wurde als Zugang zur Kirche angelegt. Dadurch gewinnt der Bau an Präsenz und Bedeutung. Durch den monumentalen Glockenturm ist die Lukaskirche sicht- und hörbar, trotz der hohen baulichen Dichte im Quartier. Die Grundsteinlegung fand am 1. September 1934 und die Einweihung am 10. November 1935 statt.
Der Kirchenraum ist eine längsgerichtete Saalkirche mit Empore und Chor. Durch die Reduktion von Material, Oberflächen und Ausstattung wirkt die Kirche schlicht. Die hochrechteckigen, direkt unter der Decke angesetzten Glasfenstern tauchen den Saal je nach Tageszeit und Witterung in verschiedene Stimmungen. Die drei schmalen, hohen Chorfenster leiten den Blick nach vorne zum Abendmahltisch, dem liturgischen Zentrum des Raums. Alle Glasfenster wurden von Louis Moilliet entworfen – ein Aquarellist und Glaskünstler, der u.a. Kontakte zum Blauen Reiter hatte.1980/81 wurde die Kirche vom Architekt Ivo Musar umgebaut. Dabei wurde der Chorbereich und die Empore vergrössert und ein Foyer, als grosszügige Begegnungszone, unter der Empore eingebaut. Auch wurden die Bänke neu ausgerichtet mit zwei Seitengängen.
Quelle und weitere Links:
«Lukaszentrum Luzern. Kirche und Gemeindehaus.» Reformierte Kirche Stadt Luzern, 2020.
Buchprojekt Lukaszentrum – Sanierung und Umbau, 2020
Bauprojekt Sanierung Lukaszentrum
St. Karli Kirche Luzern - Orientierungsprojekt für die Lukaskirche
Objekt: Ersatzneubau Mehrfamilienhaus
Adresse: Zwyssigstrasse 18, Luzern
Architekten: Balz Amrein / Architektur / Brückenbau
Planung und Bauzeit: 2016 - 2020
Das Mehrfamilienhaus ersetzt einen Bau mit Mietwohnungen aus den 50-er-Jahren an guter Adresse im Wesemlinquartier von Luzern. Die Auseinadersetzung mit Baustruktur und der Materialität der Umgebung hat zusammen mit der Prämisse baurechtlicher Vollausnutzung zu einer spezifischen Gebäudeform mit einem Giebel in Querrichtung geführt. Das Haus bietet geräumige Mietwohnungen in gehobenem Standard und ist in Minergie-Standard ausgefürt.
Quellen und weitere Links:
Objekt: Pförtnerhaus
Adresse: Kreuzbuchstrasse 31, Luzern
Architekt: Möri & Krebs
Bauzeit: 1916
Sanierung und Restaurierung: Gebr. Amberg Generalunternehmung AG, Luzern, 2020
Eintrag im Kantonalen Denkmalverzeichnis und Bauinventar als schützenswertes Objekt
Das wohlproportionierte Pförtnerhaus liegt bei der Auffahrt zur Villa Kreuzbuch direkt am Bahngleis mit Blick zum See. Seine Gestaltung orientiert sich an der neobarocken französischen Schlossarchitektur und war Teil der von Möri & Krebs gestalteten Gartenanlage der Villa Kreuzbuch mit Tennisplatz, Geräteschuppen, Liebeslaube und Orangerie mit Wintergarten. Es ist ist das letzte erhaltene Nebengebäude zur Villa Kreuzbuch.
2020 wurde das Gebäude saniert und restauriert. Aussen galt das Motto: «Instandsetzung». Im Innern zeigte der Zustand vor der Sanierung beinahe einen Rohbau. Es konnten einige Bauteile repariert (z.B. Parkett im Erdgeschoss), andere erhalten (z.B. die Treppe) und einige Bauteile mussten handwerklich rekonstruiert werden (z.B. Treppengeländer). Alle neuen Bauteile sind systemgerecht und gestalterisch geschickt gewählt worden. So passt zum Beispiel der ausgewählte Terrazzo sehr gut in die typische Materialwahl des frühen 20. Jahrhunderts und setzt Bezüge zum steinigen Äusseren. Die Farben im Innern tragen entscheidend zu einer authentischen Raumstimmung bei. Es handelt sich um fein abgestimmte Kalkfarben in den Haupträumen in warmen Grautönen mit hellen Stuckarbeiten und dunkelgrüngrauen Farbtönen im Bad.
Quellen und weitere Links:
Objekt: Zentral- und Hochschulbibliothek ZHB
Adresse: Sempacherstrasse 10, Luzern
Architekt: Otto Dreyer
Bauzeit: 1951
Sanierung: Architekten Remo Halter und Thomas Lussi, 2018-2020
Aufnahme in das Bundesinventar für Gebäude von nationaler Bedeutung: 2009
Eintragung in das Kantonale Denkmalverzeichnis: 2015
Die frisch umgebaute und restaurierte Zentral- und Hochschulbibliothek ZHB ist wieder offen. Sie wurde 1949-1951 vom Luzerner Architekten Otto Dreyer erbaut, welcher schon die Maihofkirche in Luzern entworfen hat. Die ZHB zeichnet sich durch hohe städtebauliche und architektonische Qualitäten aus und besteht aus vier, um einen Innenhof/ Lesegarten angeordnete Baukörpern: der dreigeschossige Verwaltungsflügel gegen das Vögeligärtli, das fünfgeschossige Büchermagazin gegen die Hirschmattstrasse (welches als begehbares Büchergestell konstruiert wurde) und dazwischen liegen der Katalog- und der Lesesaal. Mit ihrer schlichten und eleganten Architektursprache ist sie ein qualitätsvolles Beispiel für die Architektur der Nachkriegsmoderne in der Schweiz.
Die ZHB gehört zu den Hauptwerken des modernen Schweizerischen Bibliotheksbaus und zeigt für die damalige Bauzeit ein fortschrittliches Bibliothekskonzept. Seit 2013 ist sie im kantonalen Denkmalverzeichnis eingetragen.
Mit dem Umbau sollte das Gebäude an der Sempacherstrasse als bibliothekarisches Zentrum erhalten bleiben. Seine Funktion musste sich aber von der Magazinbibliothek zu einer Freihandbibliothek wandeln, in der das Publikum zu den thematisch geordneten Beständen direkten Zugang hat. Dies entspricht dem neuen Benutzerbedürfnis. Das eigentliche Bücherlager befindet sich heute in der von fünf Kantonen betriebenen Kooperative Speicherbibliothek in Büron, welche mit dem ersten Modul 1 Million Bücher aufnehmen kann (im Endausbau sind es 18 Millionen).
Die Architekten Remo Halter und Thomas Lussi haben das bauzeitliche Material- und Farbkonzept subtil weitergeführt und sich in den Dienst von Dreyers Entwurf gestellt. Die grössten Veränderungen erfährt die ZHB in der Transformation des Büchermagazins. Die Grundstruktur des Magazintraktes wurde beibehalten und mit einem «inneren Neubau» mit einer neuen Stützenordnung ergänzt. Die Westfassade gegen die Hirschmattstrasse wurde denkmalpflegerisch restauriert und in der Eingangsachse mit einem Fensterfeld ergänzt. Zwischen den neuen Erschliessungskernen an den Enden des Magazintrakts gibt es neu Galerien mit Arbeitsplätzen und Zwischenzonen mit Bücherregalen und Gruppenarbeisplätzen. Der fünfgeschossige, lichtdurchflutete Raum wird so in der ganzen Länge und Höhe der Bibliothek erlebbar.
Das Sanierungsprojekt ermöglichte eine Umnutzung verschiedener Räume ohne das Gebäude zu erweitern! Dank verschiedenen Nutzungsverschiebungen konnte die Betriebsanforderungen an eine zeitgemässe und zukunftsorientierte Bibliothek erfüllt werden: die neue Caféteria befindet sich in den ehemaligen Räumen der Sondersammlung und der Lesesaal der Sondersammlung bezieht neue Räume im ehemaligen Lesesaal 2. Im UG gibt es neu eine begehbare Vitrine für die Präsentation von Sondersammlungsbeständen.
Mit der Sanierung und Umnutzung erhält die Öffentlichkeit eine moderne Bibliothek in einem Gebäude, das schon bei seiner Entstehung als «schönster Bibliotheksbau der Schweiz» bezeichnet wurde. Die ZHB verfügt wieder über einen zeitgemässen Hauptstandort mit zukunftsorientiertem Entwicklungspotenzial. Der Erhalt eines jungen Denkmals der Nachkriegsmoderne und die Anpassungen an die heutigen Anforderungen schliessen sich somit nicht aus!
Quellen und weitere Links:
Kantonale Denkmalpflege Luzern
Jahresbericht ZHB 2017 als pdf (Fotos Daniela Burkart)
Immobilien im BlickPunkt 2/20 'Bibliothek mit Vergangenheit fit gemacht' S.48 ff
Fotodokumentation Kooperative Speicherbibliothekt Büron (burkart.lu)
Fotodokumentation Die ZHB Luzern - vor der Sanierung (burkart.lu)
Objekt: Haus und Kapelle Bruchmatt
Adresse: Bruchmattstrasse 9
Architekten: August Boyer
Planung und Bauzeit: Kapelle 1959 - 61
Neubau Wohn- und Pflegheim durch Meletta Strebel Architekten
1902 bezog die Schwesterngemeinschaft der Helferinnen Luzern die Villa Bruchmatt. Das Haus stand damals schon als «Bildungs- und Exerzitienhaus» Einzelgästen und Gruppen offen.1950 und 1960 erfolgten grössere Umbauten, 1962 wurde die Kapelle eingeweiht und 1988 ein Neubau erstellt.
Die Kapelle samt ihrer Glasmalerei sind ein hervorragendes Zeugnis des gestalterischen Aufbruchs in der Schweizer Kirchenarchitektur und -Glasmalerei der 1960er-Jahre.
Objekt: Hochschule Luzern - Informatik und Wirtschaft - Suurstoffi Campus
Adresse: Suurstoffi 1, Rotkreuz
Architekten: ARGE Büro Konstrukt Architekten, Luzern & Manetsch Meyer Architekten AG, Zürich
Planung und Bauzeit: 2016-2019
Der neue Hochschulcampus liegt auf dem ehemaligen Industrieareal Suurstoffi in direkter Nähe zum Bahnhof Rotkreuz. Er vereint Informatik- und Finanzfachpersonen unter einem Dach.
Im höchsten Holzhochhaus der Schweiz mit 60 m Höhe belegt die Hochschule Luzern neun Etagen und das zweite Gebäude nutzt sie alleine. Die beiden Gebäude sind über vier Geschosse miteinander verbunden.
Das neue Hochhaus kommt frontal zum Ankunfts- und Eingangsplatz zu stehen und leistet den baulichen Auftakt zum Areal ‚Suurstoffi’. Der durch seine Höhe alles überragende Turm, bildet zusammen mit dem fünfgeschossigen Bau ein eindeutiges Paar. Ein drittes Gebäude ergänzt dieses Ensemble - die Fertigstellung ist im 2020 geplant. Das Projekt Suurstoffi Campus/ Baufeld 1 wurde 2018 mit dem Schweizer arc award in der Kategorie BIM Innovation ausgezeichnet.
Objekt: Hochschule für Kunst und Design, Bau 745
Adresse: Viscosistadt, Emmenbrücke
Architekten: EM2N, Zürich
Planung und Bauzeit: 2013 - 2016
Auf dem ehemaligen Industriegelände in Emmenbrücke entsteht ein neuer Stadtteil namens Viscosistadt. Die erste Massnahme war der Umbau des Gebäudes 745 zur Hochschule für Kunst und Design Luzern.
Dieses ausdrucksstarke Gebäude ist Teil des Vermächtnisses von Viscosuisse und prägt den Charakter des Ortes. Die weit gespannte Struktur aus Säulen, Deckenbalken und vorgefertigten Rippenbetondecken schafft grosszügige, durchgehende Räume. Das offene Erdgeschoss stärkt die Anbindung der Hochschule an den Park entlang des Flusses. Es ist eine Zone, in der sich die Öffentlichkeit und die Hochschule treffen.
Quelle: http://www.em2n.ch/projects/HSLUschoolofdartanddesign
Objekt: Hochschule für Kunst und Design, Bau 744
Adresse: Viscosistadt, Emmenbrücke
Architekten: Harry Gugger Studio, Basel
Planung und Bauzeit: 2016-2019
Auf dem Industrie-Areal der Viscosistadt wurde ein neues Gebäude der Hochschule Luzern für Kunst und Design errichtet. Der neue Bau 744 schliesst an den vom Architekturbüro EM2N renovierten Bau 745 an und erweitert damit die Schulflächen. Der Neubau beinhaltet zahlreiche Unterrichtsräume, Ateliers und Werkstätten, welche vielfältige Möglichkeiten zur Entfaltung in Kunst und Design bieten. Er soll eine inspirierende und innovative Umgebung für Studenten und Lehrende schaffen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Integration des Gebäudes in seinen spezifischen urbanen Kontext. Die Fassaden erscheinen als Neuinterpretation der bestehenden industriellen Gebäude mit ihren signifikanten Lisenen (Mauerblenden), die gleichzeitig die räumliche und statische Struktur nach Aussen transportieren, während diverse Erdgeschossbereiche öffentlich zugänglich gemacht werden, um das Gebäude für seine Umgebung zu öffnen.
Quelle: http://www.hgugger.ch/projects/viscosi-stadt-br-atelier-building
Objekt: Schulhaus Mattli, Erweiterung und Umbau
Adresse: Kastanienbaumstrasse 226, 6047 Kastanienbaum
Architekten: Meletta Strebel Architekten Luzern
Planungs- und Bauzeit: Planung 2016 - 2017, Ausführung 2018
Der Neubau erweitert das bestehende Primarschulhaus gegen Norden und übernimmt dessen Primärstruktur, welche sich nach wie vor bestens für eine zeitgemässe Schule eignet. Die neue grosszügige Eingangshalle verbindet die beiden Trakte und schafft deutlichen Mehrwert. Sie ist Begegnungs- und Informationsraum der Schule und dient als Foyer für den Mehrzweckraum (Abendnutzung). Die erweiterte, von oben belichtete Mittelzone kann als zusätzlicher Unterrichtsraum für klassenübergreifende Arbeiten genutzt werden (Lernlandschaft) und erhält durch die Öffnung zum Erdgeschoss einen räumlichen Bezug zur Eingangshalle.
Objekt: Wohnhaus
Adresse: Kastanienbaum
Architekt: Anton Erni
Bauherr: Paul Erni
Planung/ Bauzeit: 1960
Neubau: Architekturbüro Romano & Christen, 2020
Objekt: Kooperative Speicherbibliothek Schweiz
Adresse: Grabmattenstrasse 15, Büron
Architekten: gzp architekten, Luzern
Ausführung: 2014-2016
Die Kooperative Speicherbibliothek Schweiz ist eine Speicherbibliothek für die angeschlossenen Mitglieder-Bibliotheken. Neben der effizienten, raumsparenden, kostengünstigen und an konservatorischen Vorgaben ausgerichteten Lagerung und Bewirtschaftung von Büchern, Zeitschriften und weiteren Medien erbringt sie weitere Dienstleistungen.
Die Speicherbibliothek ist keine herkömmliche Bibliothek, die ihre Bücher in Regalen lagert. Sie wird nach einem neuartigen Konzept als teilautomatisiertes Hochregallager betrieben.
Nach aussen stellt sie sich als ein Industriebau dar mit einem vorgelagerten Verwaltungsgebäude. Der Bau wird modular aufgebaut. Ein erstes Modul bietet Platz für bis zu 3,1 Millionen Bände. Es besteht die Möglichkeit eines Ausbaus bis zu einem Fassungsvermögen von rund 14 Millionen Bänden. Eine Inertisierung sorgt für hohen Brandschutz, eine passive Klimatisierung für ein optimales Lagerklima für die teils wertvollen Bestände.
Im Innern des Gebäudes werden die Bücher in Behältern in Hochregalen gelagert und mittels automatischer Bediengeräte bewirtschaftet. Bestellt ein Benutzer aus dem elektronischen Katalog einer Bibliothek ein Buch, das sich in der Speicherbibliothek befindet, bringt ein Regalbediengerät den Behälter mit dem bestellten Buch zum Lagermitarbeitenden, der es für den Versand bereitlegt oder eine elektronische oder eine Papierkopie von einem Zeitschriftenartikel anfertigt. Ein Kurierdienst liefert die Bestellungen bis zu zwei Mal täglich in die jeweilige Bibliothek.
Quelle: www.speicherbibliothek.ch
Objekt: Industriebau - Prodega-Markt und Transgourmet-Regionallager
Adresse: Nidfeldstrasse 4, 6010 Kriens
Architekten: Frey Architekten AG, Olten
Planung: 2012-2017
Bauzeit: 2017-2019
Dieser Neubau vereint nachhaltige Bauweise, modernste Warenpräsentation und intelligente Logistik in einem.
Die Grundeigentümerin Coop realisiert in der gesamten Nidfeld-Überbauung ein sogenanntes 2000-Watt-Areal. Um sich als solches zertifizieren zu können, muss ein definierter Kriterienkatalog erfüllt werden. Primär sieht dieser vor, dass die Versorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Für das Gebäude der Transgourmet/ Prodega heisst das konkret:
Zahlen und Fakten:
Objekt: Restaurant Rössli (Restaurant und Wohnungen)
Adresse: Luzernerstrasse 7, Root
Bauzeit Baujahr: 1751
Restaurierung und Anbau: Lengacher Emmenegger AG, 2015-19
Das seit 1994 leerstehende, denkmalgeschützte Restaurant «Rössli» auf dem Rooter Dorfplatz soll im Rahmen des Projekts «Rössli» wieder aufblühen. Es wurde renoviert und erweitert und erhält damit seine Rolle als Seele des Dorfes zurück, die es seit 1751 innehatte.
Am Ort des abgerissenen Anbaus aus dem 19. Jahrhundert entstand ein neuer Anbau. Mit seiner Holzfassade wird er zum gleichwertigen Partner des alten «Rössli» und nimmt dessen Giebel und Ziegel auf. Die Horizontalität der Vordächer wird im neuen Anbau durch zurückhaltende Fassadenunterteilung weitergeführt. So wird auch die Präsenz des «Rösslis» an der Hauptstrasse gestärkt. Im Inneren entstand gebäudeübergreifend ein Restaurant und Wohnungen. Die alten Gaststuben wurden unter Berücksichtigung der bestehenden Substanz in den bestmöglichen Zustand gebracht. Die alten Buffets und der Kachelofen aus dem 18. Jahrhundert bleiben erhalten.Über dem Restaurant gibt es acht Mietwohnungen in verschiedenen Grössen: Vier moderne Wohnungen im Anbau, vier charmant aussergewöhnliche im Altbau, in denen die alte Holzkonstruktion sichtbar bleibt.
Quelle:
Objekt: Wohnüberbauung Schweighof
Adresse: Schweighof, Kriens
Architekten: Lüscher Bucher Theiler Architekten, Luzern
Planung und Bauzeit: 2014-2018
Das Schweighofareal ist ein Gebiet mit sehr hoher baulicher Dichte. Die Räume zwischen den Gebäuden sind zum Teil nur 15 – 23m breit, bei einer Höhe von ca. 20m. Diese ausserordentliche Nähe macht den Sicht-Horizont, die Sichtlücken und die Besonnung zu wichtigen Themen des Entwurfs. Das vorliegende Projekt richtet Grundrisse und Wohnräume so aus, dass jede Wohnung mindestens teilweise einen fernen Sicht-Horizont hat. Die Wohnungsgeometrien werden auf die Sichtlücken ausgerichtet und befreien sich aus einer übergeordneten Orthogonalität.
Quelle: http://www.lbta.ch/wohnen/wohnbauten-schweighof-kriens/
Publikation: BauNetz 20.06.19; Architektur+Technik
Objekt: Wohnüberbauung Pfalzpark
Adresse: Staufen
Architekten: Lüscher Bucher Theiler Architekten, Luzern und Hans Lauber Architekten, Emmen
Planung: 2011-2015
Bauzeit: 2016/17
Umgeben von Einfamilienhäusern, liegt die Parzelle mit Sicht nach Süden auf den Staufberg und die Staufbergkirche. Das Gebäudevolumen liegt am nördlichen Parzellenrand; im Süden entsteht ein grosser Freiraum, welcher einen ersten Aussichtshorizont für die Wohnungen bietet. Die Gebäudestruktur wurde aus dem Projekt Viehmarktareal in Lenzburg weiterentwickelt und auf die Situation in Staufen angepasst. Entstanden ist ein stark gegliederter Gebäudekörper, welcher kleinmassstäbliche und vielgestaltige Aussenräume generiert.
Quelle: Jahresbericht Lüscher Bucher Theiler Architekten 2017 http://www.lbta.ch/wohnen/wohnueberbauung-pfalz-staufen-ag-machbarkeitsstudie/
Objekt: Schulanlage Felsberg
Adresse: Felsbergstrasse 10-12, 6006 Luzern
Architekt: Emil Jauch
Bauzeit: 1948
Restaurierung: Menzi Bürgler Architekten AG, Zürich, 2014-16
Die Schulanlage Felsberg des Architekten Emil Jauch ist die erste grosse Pavillon-Schulanlage in der Zentralschweiz und gehört mit der Schulanlage Bruderholz in Basel (1939 von Hermann Baur) zu den bedeutenden Schweizer Pionierbauten dieses Typs. Die im Gelände gestaffelten und locker miteinander verbundenen Pavillonbauten befinden sich auf einer städtebaulich markanten, terrassenartigen Anhöhe, wobei die Konzeption und die Integration der Baukörper in dieser sensiblen Bauzone eine architektonische Meisterleistung darstellen. Trotz der lockeren Gestaltungsweise und der Materialvielfalt darf die Schulanlage Felsberg als ein homogenes Ganzes und als hervorragendes Beispiel der Architektur der 1950er-Jahre bezeichnet werden. Die architektonische Konzeption und die kindgerechte Gestaltung orientieren sich im Wesentlichen an einer Moderne skandinavischer Prägung.Die Schulanlage Felsberg des Architekten Emil Jauch ist die erste grosse Pavillon-Schulanlage in der Zentralschweiz und gehört mit der Schulanlage Bruderholz in Basel (1939 von Hermann Baur) zu den bedeutenden Schweizer Pionierbauten dieses Typs. Die im Gelände gestaffelten und locker miteinander verbundenen Pavillonbauten befinden sich auf einer städtebaulich markanten, terrassenartigen Anhöhe, wobei die Konzeption und die Integration der Baukörper in dieser sensiblen Bauzone eine architektonische Meisterleistung darstellen. Trotz der lockeren Gestaltungsweise und der Materialvielfalt darf die Schulanlage Felsberg als ein homogenes Ganzes und als hervorragendes Beispiel der Architektur der 1950er-Jahre bezeichnet werden. Die architektonische Konzeption und die kindgerechte Gestaltung orientieren sich im Wesentlichen an einer Moderne skandinavischer Prägung.
Das Sanierungsprojekt von 2014-2016 beinhaltete die Renovation von drei Pavillons, dem Musikraum sowie der Turnhalle. Zudem ist ein Neubau entstanden, in dem der Kindergarten sowie die Tagesbetreuung untergebracht sind. «Der grösste Kostentreiber war die Erdbebensicherheit», sagt Beat Heynen, Projektleiter Immobilien bei der Stadt Luzern. Dafür wurden in den Wänden Verstrebungen eingebaut. Auch die Installation einer kontrollierten Lüftung sowie die neu erstellte Solaranlage auf der Turnhalle verteuerten die Sanierung. Weiter sorgten Vorgaben der Denkmalpflege für Mehraufwand. So mussten beispielsweise die gebogenen Deckenplatten im Musikzimmer gleich aussehen wie zuvor. Einen Lieferanten dafür zu finden, erwies sich als Knacknuss. Erst in Australien wurde man fündig.
Quelle:
Kantonales Denkmalverzeichnis und Bauinventar in http://www.geo.lu.ch/map/kulturdenkmal/.
Stefan Dähler, Luzerner Zeitung: Luzern hat jetzt das «grünste» Schulhaus der Schweiz. 20.4.2016.
Objekt: Zentral- und Hochschulbibliothek ZHB
Adresse: Sempacherstrasse 10, Luzern
Architekt: Otto Dreyer
Bauzeit: 1951
Restaurierung: Generalplanerteams Caretta +Weidmann mit Lussi Halter Architekten, Luzern 2018-20
Aufnahme in das Bundesinventar für Gebäude von nationaler Bedeutung: 2009
Eintragung in das Kantonale Denkmalverzeichnis: 2015
So urteilte 1951 Albert Alois Müller, der als erster Direktor die Zentralbibliothek an der Sempacherstrasse einweihen konnte. Die Zentral- und Hochschulbibliothek ZHB ist eines der Hauptwerke des modernen Schweizerischen Bibliothekbaus aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Bau des Luzerner Architekten Otto Dreyer ist aus architekturhistorischer, denkmalpflegerischer und städtebaulicher Sicht besonders schutzwürdig und bildet zusammen der Lukaskirche und dem Vögeligärtli ein einzigartiges städtebauliches Ensemble mitten in der Stadt Luzern.
Die ursprünglich neben der Jesuitenkirche geplante Bibliothek besteht aus vier, um einen Innenhof / Lesegarten angeordnete Baukörper. Diese haben unterschiedliche Gebäudehöhen und nehmen damit Rücksicht auf die Besonnung des Parks und ermöglichen eine spannende Belichtungssituation in den Haupträumen. Der mehrgeschossige Verwaltungsbau und die eingeschossigen Bibliothekstrakte sind ausgemauerte Betonskelettkonstruktionen, das Büchermagazin ein verschweister Stahlskelettbau mit 80 x 200 cm Grundrissrastermass über alle Geschosse. Diese kleinstgliedrige Tragstruktur ergab eine engmaschige Verteilung der anfallenden grossen Bücherlasten, erlaubte einen Verzicht auf die quartierübliche Pfahlfundation und ermöglichte gleichzeitig eine Kombination von Tragstruktur und Büchergestellen. Konsturktiv ist der Magazintrakt als grosses begehbares Büchergestell ausgebildet.
Der Haupteingang ist durch einen Vorbau betont, dessen obere Wandfläche ein Wandrelief des Bildhauers August Blaesi ziert und ein kräftig auskragendes Vordach Schutz bietet. Die Eingangshalle ist durch weitgehende Verwendung von Marmor festlich gestimmt. Eine doppelflügelige, nur aus Glas bestehende Tür in der Eingangsachse führt in die Bücherausgabe. Entgegen der üblichen Anordnung von Wartehalle, Bücherausgabe und Katalogsaal in drei getrennten Räumen wurden diese hier in einem einzigen grossen Saal untergebracht. Die Bücherausgabe schliesst mit ihrer Rückwand direkt an das fünfgeschossige Büchermagazin an.
Seit 2015 steht das Gebäude im Sempacherpark (im Volksmund auch «Vögeligärtli» genannt) unter Denkmalschutz. Das immer wieder geplante, mehrfach sistierte Sanierungs- und Umbauprojekt wurde bedingt durch den budgetlosen Zustand des Kantons unmittelbar vor Baubeginn im Januar 2017 erneut zurückgestellt. Am 4. Dezember 2017 startet nun wirklich das lange erwartete Bauprojekt der ZHB. In einem zweijährigen Bauprozess wird sich die vor 66 Jahren eröffnete ehemalige Studien- und Bildungsbibliothek in eine äusserlich detailgetreu sanierte, innerlich deutlich moderniserte Bibliothek wandeln.
Quellen und Links:
Kantonales Denkmalverzeichnis und Bauinventar in http://www.geo.lu.ch/map/kulturdenkmal/
Jahresbericht ZHB 2017 als pdf (Fotos Daniela Burkart)
Fotodokumentation Die ZHB Luzern - Haus der Medien (nach der Sanierung) (burkart.lu)
Objekt: Der MaiHof
Adresse: Weggismattstrasse 9, 6004 Luzern
Architekt: Otto Dreyer
Wettbewerb: 1. Preis, 1938
Bauzeit Kirche: 1940/41
Bauzeit Turm: 1951
Restaurierung Turm: Markus Boyer, Luzern, 2009
Restaurierung Kirche/Zentrum: gzp architekten ag, Luzern, 2013
Eröffnung MaiHof: 2014
Eintragung in das Kantonale Denkmalverzeichnis: 2009
Die während des Zweiten Weltkrieges durch den Architekten Otto Dreyer (1897–1972) gebaute Maihofkirche entstand unter schwierigen Bedingungen, denn Baumaterialien waren damals Mangelware. Otto Dreyer gewann 1938 den Wettbewerb für den Bau der Maihofkirche. Diese wurde 1941 fertiggestellt, ihr Turm konnte jedoch erst zehn Jahre später realisiert werden, da finanziell bessere Zeiten nach dem Krieg abgewartet werden mussten.
Der flach gedeckte Kirchenraum besteht aus einem breiten Mittelschiff und sehr schmalen, niedrigen Seitenschiffen sowie einem leicht gerundeten Chor, der Breite und Höhe des Mittelschiffs aufnimmt. Grosse Fenster im Mittelschiff mit kleinteiligen, quadratischen Betonsprossen sowie kleine Rundfenster im Seitenschiff lassen das Tageslicht so einfallen, dass eine angenehme Lichtstimmung entsteht. Die Seitenwände des Kirchenschiffs sind mit grauen Steinplatten verkleidet und verleihen dem Innenraum einen strengen und modernen Charakter. Unter dem Chorraum befindet sich die Taufkapelle. Ebenfalls im Untergeschoss befand sich der Pfarreisaal, der mit seiner Doppelreihe von leichten, feinen Betonstützen mit pilzförmigen Kapitellen ein besonderes Raumerlebnis bot. Die Aussenfassaden der Kirche sind sehr schlicht gestaltet, sie sind auf allen Seiten braun verputzt. Ein asymmetrisches, flaches Satteldach mit Falzziegeln bedeckt das Kirchengebäude. Insgesamt ist die Architektur auffallend spartanisch. Der Glockenturm wurde als schlanker Campanile auf fast quadratischem Grundriss gestaltet, er wurde zum städtebaulichen Wahrzeichen der Kirchengemeinde St. Josef sowie des Maihofquartiers.
2009 war das gesamte Gebäudeensemble für die Pfarrei alleine zu gross geworden. Daraus entstand die Idee, die Kirche und das Pfarreizentrum zum Quartierzentrum MaiHof auszubauen, das Menschen aller Religionsgruppen offen steht. Die Pfarrei plante, das Quartierzentrum als Unternehmerin zu leiten und zu verwalten. Angebote wie Mittagstisch, Sprachkurse, kulturelle und gesellschaftliche Anlässe für Erwachsene, Familien und Kinder sollten das Gemeindeleben erweitern. Viele Nutzer und Nutzerinnen wünschten sich die Kirche als einen multifunktionalen und in der Grösse anpassbaren Sakralraum mit Konzertstandard. Sie sollte eine ‹église modulable› werden. Einzig die Taufkapelle sollte ein Ort der Ruhe bleiben und eine nur für diesen Zweck verwendete Nische bilden.
Zitat: «Wenn ein Wettbewerbsprojekt neuere, vom Herkömmlichen abweichende Ideen aufweist, so erlebt man immer wieder, dass diese bei der Ausführung gerne verwässert werden […]. Durch die ausgezeichnete Einstellung des Bauherrn blieb dem Erbauer der St. Josefs-Kirche solches erspart […]» Otto Dreyer, 1941
Quelle:
Objekt: Kirche St. Karl
Adresse: St. Karlistrasse 23, 6004 Luzern
Architekt: Fritz Metzger
Wettbewerb: 2. Preis mit dem Projekt ‹Alles sei ganz erneut›, 1930
Bauzeit: 1932–1934
Restaurierung: Marco Korner, Luzern, 1996/97
Antrag zur Aufnahme in das Kantonale Denkmalverzeichnis: 1961
Eintragung in das Kantonale Denkmalverzeichnis: 1964
Aufnahme in das Bundesinventar für Gebäude von nationaler Bedeutung: 1996
Die Bauausführung der Kirche St. Karl erfolgte 1932 bis 1934. Die Konstruktion basiert auf den Fünf Punkten zu einer neuen Architektur von Le Corbusier aus dem Jahr 1923. Dementsprechend besteht die Kirche aus einer Skelettkonstruktion aus 18 Säulen, die von einer separaten Schutzhaut eingehüllt wird. Diese Konstruktion ermöglicht die freie Grundriss- und Fassadengestaltung sowie die Anbringung eines Fensterbandes, das den gesamten Kirchenraum am oberen Abschluss der Fassade umschliesst. Fritz Metzgers Verständnis der Technik unterschied sich jedoch von dem Le Corbusiers. Für Metzger bedeutete die Verwendung von armiertem Eisenbeton gestalterische Freiheit und war an kein soziales Postulat gebunden wie im Wohnungsbau. Er verwendete Eisenbeton als Formgeber, der einer Bau-Idee reinen Ausdruck verleiht.
Die Kirche steht an gut sichtbarer Stelle. Ihre Südfassade erhob sich ursprünglich direkt aus der Reuss und fügt sich durch die betont horizontale Gliederung gelungen ins Flusstal ein. Die nördliche Rückseite ordnet sich mit ihrer der Strassenkreuzung folgenden Rundung dezent ins städtische Gefüge ein. Der Kirchenraum ist nicht unterteilt, es gibt keine Seitenschiffe und kein Hauptschiff, und der Chor ist nicht vom Laienraum abgetrennt. Unter der südlichen Hälfte der Oberkirche liegt die Unterkirche mit der Taufkapelle. Der Turm dringt in das Hauptvolumen ein und steht mit halbem Grundriss im Kirchenkörper. Anstelle eines Kirchenvorplatzes dient Reussseitig eine erhöhte Terrasse als Vorhalle, mit weitem Blick über den Fluss. Die Mächtigkeit der hohen, tempelartigen Fassade hat etwas Monumentales. Die Farbgebung im Innern der Kirche kennzeichnet mit ihrer Hell-Dunkelabstufung die tragenden Funktionen der Bauelemente. Die tragenden Säulen sind am dunkelsten, die selbsttragenden Wände heller und die schwebende Decke ist am hellsten getönt. (Vgl. den Erläuterungsbericht von Fritz Metzger 1932)
Fritz Metzger schuf mit diesem Bau gemeinsam mit anderen Künstlern ein Gesamtkunstwerk der Moderne: Die Figuren der vier Evangelisten aus grauem Sandstein über dem Eingang in der Vorhalle stammen von dem Luzerner Bildhauer August Blaesi. Die Wand- und Glasfenstern stammen vom Basler Künstler Hans Stocker. Die liturgischen Geräte und Paramente entstanden ebenfalls unter Metzgers Anleitung. Sie sind streng durchgestaltet und auf die einfachsten Grundformen reduziert: Kunst und Architektur sind hier unauflöslich verbunden.
Zitat: «Das Mittel, welches diesen Bau so ermöglichte, ist die Technik des armierten Eisenbetons. Durch sie ist die Freiheit des Gestaltens entscheidend verändert worden.» Fritz Metzger, 1934
Quelle:
Burkart, Daniela: Die Dula-Schulhausanlage. Zurück in die Zukunft. In: Architektur der Moderne und Denkmalpflege. Erhalten, neu gestalten, nutzen-Beispiele aus Luzern. Basel, 2018, S. 12-47.
Objekt: Kaserne Allmend, ‹Meilibau› / Armee-Ausbildungszentrum Luzern
Adresse: Murmattweg 6, 6000 Luzern
Architekt: Armin Meili
Bauzeit: 1933–1935
Restaurierung: Lüscher Bucher Theiler, Architekten GmbH, Luzern, 1997–1999
Neubau: Enzmann + Fischer Architekten, Zürich, 1997–1999
Umnutzung als Armee-Ausbildungszentrum Luzern: 1999
Aufnahme in das Bundesinventar für Gebäude von nationaler Bedeutung: 1995
Aufnahme in das Inventar der militärischen Hochbauten der Schweiz (HOBIM): 2005
Eintragung in das Kantonale Denkmalverzeichnis: 2006
Die Kaserne auf der Luzerner Allmend ist das grösste öffentliche Bauwerk der frühen Moderne in der Zentralschweiz, und sie ist der erste Schweizer Kasernenbau aus Sichtbeton. Armin Meili (1892–1981) erbaute sie in den Jahren von 1933 bis 1935. Sie ist ein wichtiger Vertreter des Neuen Bauens. Meili entwickelte das Baukörper-Ensemble aus seiner Funktion heraus und schuf mit den neuen Materialien Eisenbeton, Stahl und Glas einen sachlich und klar gestalteten Entwurf. Neben der Funktionalität war Meili die Interaktion des Baus mit seiner Umgebung, der Allmend und dem Eichwald, wichtig. Das Ensemble aus drei autonomen kubischen Volumen mit variierender Höhe, Hauptbau, Turmbau und Stabsflügel, befindet sich am Rand der Allmend und ist über vier Unterstände, die ehemaligen offenen Putzhallen mit Brunnenanlagen, mit dem Eichwald verzahnt.
Die Kaserne ist als flexible Skelettkonstruktion entwickelt. Ein markantes Element innen ist die Rippendecke des Hauptbaus, dem Mannschaftstrakt. Sie überspannt die gesamte Breite der Etage, ihre Expressivität verleiht dem Raum Kontinuität, Rhythmus und Ruhe. Die Verwendung von armiertem Beton für die Tragstruktur, die schalungsrohe Fassade und die Fundationspfählung waren in der Zentralschweiz damals absolut neu und zählten zur modernsten Bautechnologie. Die Kaserne Allmend ist einer der wenigen schalungsroh gelassenen Sichtbetonbauten aus den 1920er- und 1930er-Jahren in der Schweiz.
Die geringe Tiefe der Zimmer und die grossen Fenstern liessen licht- und luftdurchflutete Innenräume mit schöner Aussicht auf die Alpen und den Pilatus entstehen. Meili wollte mit ihnen sowohl die jungen Menschen wie auch ihre soldatische Ausbildung positiv beeinflussen. Die Kaserne war eine nach modernsten Grundsätzen der Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Sachlichkeit und Hygiene gebaute Anlage, bei der Armin Meili sensibel auf die örtlichen und funktionalen Bedingungen einging.
Im Zuge der Umnutzung der Infanteriekaserne zum Armee-Ausbildungszentrum-Luzern (AAL) wurden umfangreiche Restaurierungen des Meilibaus durchgeführt und mit einem Neubau ergänzt. Dabei sollte der architektonische Ausdruck des Baus möglichst wenig verändert werden, gleichzeitig sollten die notwendigen Verbesserungen als Eingriffe unserer Zeit erkennbar sein. Die Sichtbetonfassade wurde rekonstruiert und ihre Textur der sägerohen Holzschalung in der ursprünglichen Methode wiederhergestellt. Die wichtigsten Neuerungen im Inneren des Gebäudes sind neben dem optimierten Wärme- und Schallschutz die neu gewonnene Transparenz durch die verglasten Trennwände und der damit geschaffene Eindruck eines kontinuierlichen Raums. Der Neubau dient als Ergänzungsgebäude zur bestehenden umgebauten Kaserne und umfasst ein vielfältiges Raumprogramm mit Restauration, Schulungsbereichen, Büros und Unterkünften. Der einfache Kubus schliesst sich an die sachliche Architektur aus den 1930er-Jahren der Kaserne gut an und nimmt mit seinem funktionalen Charakter den Dialog mit ihr auf. Dem Sichtbeton der Aussenfassade der Kaserne Allmend setzt der Neubau einen Innenraum in Sichtbeton entgegen, der als Verbindungs-, Belichtungs- und Erschliessungszone dient. Als Kontrast zur hellen Fassade des älteren Gebäudes besteht die Fassade des Neubaus aus einer dunklen semitransparenten Glashülle, die an jeder Seite von einem Panoramafenster durchbrochen wird. Beide Gebäude bilden eine bauliche Gesamtkomposition, die wiederum eine starke skulpturale Dimension aufweist. Die herausragenden Eigenschaften der Kaserne Allmend sind in das neue Armee-Ausbildungszentrum Luzern übergegangen und können so an die nächste Generation weitergegeben werden.
Zitat: «An Stelle irgend welchen Schmuckes muss die elegante, wohlproportionierte Gestaltung und Gliederung der Baumassen treten.» Armin Meili, 1935
Quelle:
Objekt: Dula-Schulhaus und Dula-Turnhalle
Adresse: Bruchstrasse 7, 6003 Luzern
Bauzeit: 1931-1933
Restaurierung Dula-Schulhaus: Lengacher Emmenegger Partner AG, Luzern 2005/06
Restaurierung Dula-Turnhalle: Lengacher Emmenegger Partner AG, Luzern 2007/08
Umnutzung als Heilpädagogische Schule: 2006
Eintragung in das Kantonale Denkmalverzeichnis: 2003
Aufnahme in das Bundesinventar der Kulturgüter von nationaler Bedeutung: 2009
Schweizer Denkmalpreis: 2012
Der Architekt Albert Zeyer (1895–1972) gewann 1930 den Wettbewerb mit seinem Entwurf ‹Einordnung›. Dass die Jury dieses beispiellos moderne Projekt auswählte, erstaunt aus heutiger Sicht. Besonderes Lob erhielt die Lösung, wie Gebäude und Plätze in einer grosszügigen Gesamtanlage zusammengefasst wurden. Dabei wurde deren Klarheit und Geräumigkeit mehrfach betont.
Das Dula-Schulhaus und die Dula-Turnhalle fügen die beiden bestehenden Schulhäuser (Säli-Schulhaus und Pestalozzi-Schulhaus) zu einem übergeordneten Ensemble zusammen und werten sie dadurch auf. Die unterschiedlichen architektonischen Bauauffassungen bleiben dabei jedoch respektiert. Das Dula-Schulhaus antwortet mit seiner Volumetrie, Stellung und Dachform präzise auf die Bauweise des Säli-Schulhauses. Die Turnhalle mit der Sichtbetonfassade unterscheidet sich jedoch klar von den drei Schulhäusern. Die Anordnung der vier Baukörper lässt einen grossen städtischen Innenhof (Spielhof) entstehen, der von allen Seiten zugänglich ist.
Leitgedanken des Entwurfs sind Einfachheit, Zweckmässigkeit und Sachlichkeit; die Formen des Gebäudes und der Räume entstehen aus ihrer Funktion. Dieses Primat der Funktion über die Form bestimmt auch die Anordnung der einzelnen Kuben, die verschiedenen Zwecken dienen. Die Schönheit der Anlage entsteht aus der einfachen Aneinanderreihung der erforderlichen Räume, aus der Klarheit der Konstruktion und der handwerklich hochstehenden Materialisierung.
Grundriss, Fassadengestaltung und Materialität machten das Dula-Schulhaus zu einem Vorzeigeobjekt des Neuen Bauens. Zeyer verwirklichte mit diesem Bau aber auch eigene Interpretationen und präsentierte der Luzerner Bevölkerung eine gemässigte Form des Neuen Bauens: Die Fassadenfarbe des Dula-Schulhauses ist nicht weiss. Das ins Beige tendierende Weiss lehnt sich an die Fassadenfarben der bestehenden Schulhäuser an; das Dach ist nicht als Flachdach ausgebildet, sondern als ein zurückversetztes Satteldach, das aus der Nähe aber wie ein Flachdach wahrgenommen wird.
Das Dula-Schulhaus nimmt in der Entwicklung des schweizerischen Schulhausbaus eine Schlüsselstellung ein. Erstmals wurde mit diesem Bau deutlich von der autoritären Struktur der frühen Schulhäuser abgewichen, indem etwa helle, atelierähnliche Schulzimmer gebaut wurden. Das Gebäude ist eine gelungene Umsetzung der schulhygienischen und pädagogischen Reformen jener Zeit, die dank neuer technischer Konstruktionsmöglichkeiten durchführbar wurden: Die Materialien Eisenbeton, Stahl und Glas ermöglichten grosse Fassadenöffnungen und somit lichtdurchflutete Klassenzimmer. Das moderne Flachdach der Turnhalle diente gleichzeitig als Sonnenterasse und somit der Gesundheitsförderung.
Zitat:
«Das Wesen der heutigen Architektur ist die bewusste Abkehr von den übersättigten Formen des Barockstils und verwandter Epochen. Wir können uns heute nicht mehr begnügen mit dem blossen Kopieren und Nachäffen alter Stilformen.» Albert Zeyer, 1929
Quelle:
Beitrag:
Magazin Kunst+Architektur in der Schweiz, Nr 3/ 2018: Dossier Schulhäuser
Daniela Burkart (*1965 in Luzern) hat sich auf Architektur- und Objektfotografie spezialisiert. Sie absolvierte ihr Grundstudium in Architektur sowie das Masterstudium in Umweltnaturwissenschaft an der ETH Zürich. An der Hochschule für Kunst und Design in Luzern machte sie den Master of Advanced Studies in Digital Design and Management und an der Schule für Gestaltung Zürich die Ausbildung zur Fotodesignerin.
Daniela Burkart
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